Die Firma Guntram Wolf hat ihren Sitz in der 1000-jährigen Stadt Kronach, der Geburtsstadt von Lucas Cranach d. Ä.
Kronach ist ein idyllisches Städtchen im Frankenwald mit einem malerischen, historischen Stadtkern und überragt von der nie bezwungenen Festung Rosenberg.
Der Firmengründer Guntram Wolf studierte nach dem Abitur zunächst an der Universität München altorientalische Archäologie und wechselte dann nach einigen Umwegen in den Lehrerberuf. Der Realschullehrer für Geschichte, Englisch und Biologie wirkte im Schulorchester und war außerdem an der Berufsfachschule für Musik in Kronach als Lehrer tätig.
Neben seiner Lehrtätigkeit beschäftigte sich Guntram Wolf mit großer Leidenschaft mit dem Spiel, dem Nachbau und der Entwicklung verschiedenster historischer und moderner Holzblasinstrumente. Mit der Zeit begann der Instrumentenbau einen immer höheren Stellenwert in seinem Leben einzunehmen, was ihn dazu veranlasste 1992 die Meisterprüfung als Holzblasinstrumentenmacher abzulegen, um sich ganz dem Instrumentenbau zu widmen. Somit war der Weg frei für die Erweiterung der bereits bestehenden Werkstatträume und die Ausbildung von Nachwuchskräften.
Zeitgleich lehrte er an der Musikhochschule Düsseldorf Blasinstrumentenakustik und Instrumentenkunde.
Ende 1993 trat auch Sohn Peter in die Firma ein, absolvierte erst seine Ausbildung zum Holzblasinstrumentenmacher und legte später seine Meisterprüfung ab.
Tochter Claudia trat 2000 nach dem Studium der Innenarchitektur in das Unternehmen ein, um CAD-Zeichnungen anzufertigen und Bürotätigkeiten zu übernehmen.
Parallel zum historischen Instrumentenbau begann Guntram Wolf schon Mitte der 1980er Jahre mit der Entwicklung kleinerer und leichterer Instrumente, die speziell auf die Anforderungen von Kindern zugeschnitten waren, um diesen einen frühen Einstieg in die Welt der Holzblasinstrumente zu ermöglichen (Fagott, Oboe. Klarinette).
Der bis dahin übliche Weg, Erwachseneninstrumente mit Spezialmechaniken für Kinderhände auszustatten, war für ihn schon von jeher der falsche Ansatz. Sein Ziel war es vor allem, die Instrumente perfekt an die Bedürfnisse der Kinder anzupassen, d.h. klein, leicht und leicht zu spielen.
Hier erzielte er besonders mit der Entwicklung der Fagottini (in c, g und f) große Erfolge. Sie werden mittlerweile nahezu weltweit im frühinstrumentalen Unterricht eingesetzt.
Das dritte Standbein der Firma ist der moderne Instrumentenbau mit den Schwerpunkten Fagott/Kontrafagott und Oboeninstrumente (insbesondere Wiener Oboe und Bassoboe).
Dass die Firma im Bereich des Holzblasinstrumentenbaus ein verhältnismäßig junges Unternehmen und dadurch nicht so stark an die traditionellen Herstellungsweisen gebunden ist, machte es einfacher, neue und manchmal auch unkonventionelle Wege zu beschreiten.
Ein Beispiel dafür ist das 2001 zusammen mit Benedikt Eppelsheim (München) entwickelte Kontraforte, eine Neuentwicklung des Kontrafagotts, das sich mittlerweile ebenfalls weltweit etabliert hat. Ein weiteres Produkt dieser erfolgreichen Zusammenarbeit ist das Lupophon, eine dem Heckelphon verwandte Bassoboe mit bis tief F erweitertem Tonumfang (Alpensinfonie), das 2008 entstanden ist.
Außerdem widmet sich die Firma permanent auch der technischen Weiterentwicklung von Holzblasinstrumenten. Beispiele hierfür sind unter anderem das verschleißfreie Klappenlagerungssystem LCBearing-System und eine neue Leichtbaufagottmechanik, die das Gewicht des Instruments um ca. ein Drittel reduziert.
Nachdem Guntram Wolf im Februar 2013 nach kurzer, schwerer Krankheit überraschend verstorben war, haben seine Kinder Peter und Claudia Wolf die Leitung der Firma übernommen.